Im voll besetzten Saal des Gemeinschaftshauses Ruchheim
begrüßte Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger rund 150 Gäste, darunter viele Vertreter der örtlichen Vereine, der Gewerbetreibenden und aus der Politik.
Die musikalische Eröffnung gestalteten der katholische Kirchenchor und die Geschwister Thomas. Glanzpunkte setzten die Tänzerinnen der Ballettschule Tanztraum. Empfangen wurden auch die Ruchheimer Sternsinger, die von ihren Erfahrungen bei der Sternsingeraktion berichteten. Vom Karnevalsverein Ruchheimer Schlosshogger präsentierte Präsident Ulrich Pomerening voller Stolz Eileen I., die 1. Kinderprinzessin seit Vereinsbestehen, sowie die Kindergarde, die eine Probe ihres Könnens zeigten. Der Gewerbeverband übergab der Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger eine große Neujahrsbrezel einen Zebrastreifen zum Ausrollen sowie einen Bauchladen mit einigen notwendigen Sanitärartikeln, und machte so auf humorvolle Weise auf einige politische Geschehnisse im Ort aufmerksam.
In Ihrer Neujahrsrede betonte Heike Scharfenberger dass fast alle Städte, so auch Ludwigshafen, unter einer merklichen strukturellen Unterfinanzierung, insbesondere im Bereich der sozialen Sicherung leiden. Von der finanziellen Situation sind vor allem die Stadtteile betroffen, wenn für wichtige Vorhaben kein Geld zur Verfügung gestellt werden kann. Trotzdem war 2013 für Resignation kein Platz. Vieles konnte durch den enormen ehrenamtlichen Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern erreicht werden. Heike Scharfenberger dankte allen, die sich für unsere Stadt und unseren Stadtteil engagiert haben. Als Beispiele für ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Gemeinschaft nannte sie neben den vielen Veranstaltungen der örtlichen Vereine, die „Aktion saubere Stadt“, den bunten Kerweumzug, die Verschönerung der Aussenfassade der Jugendfreizeitstätte sowie den unverzichtbaren Einsatz unserer freiwilligen Feuerwehr. Zum kulturellen Geschehen tragen neben dem katholischen Kirchenchor die beiden Chöre des Gesangsvereins sowie der Chorgemeinschaft bei. Heike Scharfenberger zeigte sich sehr froh, dass die Stadtteilbibliothek durch ehrenamtlichen Einsatz nach wie vor genutzt werden kann. Auch die Kinder und die Jugendlichen haben sich für das Gemeinwesen eingesetzt, sei es bei der Open Stage Veranstaltung oder beim Schmücken des Weihnachtsbaum auf dem Schlossplatz.
Dank galt insbesondere der Stadtsparkasse, die zum Anlass ihres 125-jährigen Bestehens 12.500 Euro zur Verfügung gestellt haben. Mit dieser Zuwendung wird aus dem alten Bolzplatz ein moderner Beach-Soccer-Platz entstehen.
Trotz schlechter finanzieller Situation ist Ruchheim aber immer noch ein attraktiver Stadtteil, machte Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger deutlich. Mit zwei Kindergärten, der Astrid-Lindgren-Grundschule und einer gut funktionierenden Jugendfreizeitstätte werden bei uns Kinder und Jugendliche optimal betreut. Der Seniorentreff bietet den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen Ort der Begegnung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Generationen. Für die Dinge des täglichen Bedarfs gibt es in Ruchheim trotz der Konkurrenz von Einkaufszentren und Internet ein angemessenes Einzelhandelsangebot. Die Hofläden der örtlichen Landwirte ergänzen ebenso die Grundversorgung der Menschen in unserem Stadtteil.
Die Lösung der Verkehrsprobleme stand im Jahr 2013 auf der politischen Agenda und wird dies weiterhin im Jahr 2014 sein. Die Realisierung des Pfalzmarktweges ist ein gutes Stück vorangekommen, wenn auch vielen Betroffenen der Prozess viel zu langsam vorangeht. Hier erinnerte Heike Scharfenberger an jenen Sonntag im vergangenen Jahr, an dem sich Ruchheim in ein Karottenmatschfeld verwandelte. Die Sperrung der B 9 wegen Bauarbeiten hat gezeigt, dass Ruchheim leider als Ausweichroute genutzt wird, und es in dieser Zeit zu unerträglichen Verkehrssituationen gekommen ist. Diese extremen Verkehrsbelastungen gilt es auszuschließen für die weitere Ausweisung von Gewerbegebieten im Norden von Ruchheim. Die Forderung einer direkten Anbindung des Baugebietes „Am Römig“ an die A 61 hält Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger weiterhin für die sinnvollste Lösung.
Bürgerschaftliches Engagement, durch das die Meinung der Bürgerinnen und Bürger bei solchen Bauplanungen vorgetragen werden, sind wichtig und sollten auch zu zielführenden Diskussionen führen, die jedoch alle Aspekte berücksichtigen müssen, wobei neben Umweltschutz auch die Themen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen eine Rolle spielen.
Heike Scharfenberger betonte, dass zur Attraktivität des Ortsteils ein ansprechendes Wohnumfeld gehört und sie froh ist, dass durch eine Veränderung des Bebauungsplanes in Ruchheim Nordost eine Bebauung mit Einfamilienhäusern möglich ist, das dem Bedarf für junge Familien entgegenkommt. An vielen Stellen im Ort hat sich einiges getan, um Baulücken zu schließen und im Rahmen der Ortskernerneuerung das Wohnumfeld zu verschönern. Aber auch unsere historischen Gebäude wie das Paul-Münch-Haus oder das Schloss, dessen Fassade umfassend saniert wurde, tragen zu einem gelungenen Stadtbild bei.
Zum Schluss ihrer Rede erinnerte die Ortsvorsteherin daran, dass im Zuge der rheinland-pfälzischen Gebietsreform 1974 die Gemeinde Ruchheim offiziell eingegliedert und somit jüngster Stadtteil von Ludwigshafen wurde. Bereits 1970 erfolgte die Unterzeichnung des Vertrages über die freiwillige Eingliederung der Gemeinde Ruchheim in die Stadt Ludwigshafen durch Oberbürgermeister Dr. Werner Ludwig und dem Ruchheimer Bürgermeister Ernst Gutermann. Dr. Ludwig sagte damals dazu: „Dies ist weder ein Tag der Trauer für Ruchheim noch ein Tag jubelierender Freude für Ludwigshafen.“
Zum Abschluss dankte Heike Scharfenberger allen, die am Gelingen des Neujahrsempfangs aktiv beteiligt waren und wünschte den Anwesenden, dass die guten Vorsätze, die sie vielleicht gefasst haben, Wirklichkeit werden, und allen anderen, die auf Vorsätze verzichtet haben, dass das neue Jahr auch so gut gelingt.